Geschichte der Brüdergemeinden

Brüdergemeinde, Brüderbewegung – Was ist das?

Es ist in der Tat kein origineller Name für eine Gemeinde, die nicht sich selbst, sondern dem Herrn Jesus Christus leben will. Ursprünglich wollte man nichts anders sein als „Christen“, Menschen die Christus gehören. Doch irgendwie müssen wir Menschen andere benennen und damit identifizieren können (so G. Jordy) und so kam es, dass man bereits im 19. Jahrhundert diese Gläubigen im anglikanischen Raum „Brethren“ – auf Deutsch „Brüder“ nannte.

Dieser geschichtliche Ursprung entstand um 1830-1850 in England, wo sich Christen aus den verschiedenen Konfessionen außerhalb der röm.-kath. Kirche zum Gebet, zum Studium der Bibel und zum Abendmahl trafen. Sie wollten einfach die Gemeinschaft des Leibes Jesu Christi leben, wie die Bibel es sagt. Nicht die Frage woher und von welcher Kirche, sondern das Wissen um die Erlösung aus Schuld und Sünde war das Wesentliche. Erlöste Sünder haben Gemeinschaft mit dem Erlöser Jesus Christus.

So entstand aus dieser Bewegung auch eine Bewegung des Studiums der Bibel und der Dienstgemeinschaft für den Herrn Jesus Christus. Das Zusammenkommen stand unter dem Wort des Herrn Jesus aus Matth. 23,8: „Einer ist euer Lehrer, ihr alle aber seid Brüder“. Damit waren alle angesprochen, die Ihm nachfolgten, Männer wie Frauen und gewiss kein elitärer Verein gestandener Männlichkeit. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts fand diese Bewegung auch in Deutschland Eingang und breitete sich bald in ganz Deutschland aus.