Christus – Das Haupt seiner Gemeinde

Die Gemeinde wird als Leib Christi beschrieben, wobei Jesus Christus selbst das Haupt ist. Wenn wir uns nun damit befassen, das Wirken unseres Herrn für seine Gemeinde zu untersuchen, ist Hebräer 13,20-21 eine sehr hilfreiche Schriftstelle:

Der Gott des Friedens aber, der den großen Hirten der Schafe aus den Toten heraufgeführt hat durch das Blut eines ewigen Bundes, unseren Herrn Jesus, vollende euch in allem Guten, damit ihr seinen Willen tut, indem er in uns schafft, was vor ihm wohlgefällig ist, durch Jesus Christus, dem die Herrlichkeit sei von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Er ist der Retter

Drei Dinge deuten in diesen beiden Versen darauf hin, dass Jesus Christus der Retter der Gemeinde ist.

Sein Name. In Matthäus 1,21 lesen wir: „Du sollst ihm den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden.“ „Jesus“ ist die griechische Form des alttestamentlichen Namens Josua und bezeichnet einen Retter. Apostelgeschichte 4,12 sagt: „Und es ist in keinem anderen das Heil; denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden sollen.“ Der Name Jesu spricht von seinem Rettungswerk.

Sein Blut. Die Juden wussten, dass Sünde mit Blut gesühnt werden muss. In Hebräer 9,18 lesen wir: „Daher ist auch der erste Bund nicht ohne Blutvergießen eingeweiht worden.“ Gott forderte, dass zur Sühnung von Sünde Blut vergossen werden musste. Deshalb musste Jesus sein Blut vergießen, um den neuen Bund zu stiften (Mt 26,28). Die Priester Israels mussten immer wieder Opfer im Heiligtum darbringen, doch Christus brachte ein einziges Opfer und erwarb uns dadurch eine ewige Erlösung (Hebr 10,11-12).

Seine Auferstehung. Die Auferstehung Christi ist die einzigartige und größte Bestätigung dafür, dass Gott, der Vater, das Erlösungswerk Jesu bestätigt und angenommen hat. Als der Vater den Herrn Jesus aus den Toten auferweckte, bestätigte er damit, dass Jesus das erlangt hat, wofür er ans Kreuz gegangen war.

Er ist der Hirte

In Hebräer 13,20 wird der Herr der „große Hirte der Schafe“ genannt. Im Gegensatz zu allen anderen Hirten ist er der große Hirte. Die Bibel bezeichnet Unerrettete oft als Schafe ohne Hirten, Gläubige hingegen sind Schafe mit einem Hirten.

Der große Hirte kümmert sich um seine Schafe. Er hat uns sein Wort gegeben und begabte Gläubige, die uns helfen und zurüsten, damit wir seinen Willen tun. Er führt uns durch Erprobungen, damit sein Wort in unserem Leben wirkt. Unser Herr erbaut uns nicht nur, er leistet auch Fürbitte für uns. Wenn Satan uns anklagt, ist er unser Verteidiger und mitfühlender Fürsprecher (1Joh 2,1). Deshalb kann den Erwählten Gottes keine Sünde zur Last gelegt werden.

Er ist der souveräne Herr

Jesus Christus ist der souveräne Herrscher über seine Gemeinde. Epheser 1,22-23 sagt, Gott hat „alles seinen Füßen unterworfen und ihn als Haupt über alles der Gemeinde gegeben, die sein Leib ist, die Fülle dessen, der alles in allen erfüllt.“ Der Herr manifestiert seine Souveränität in der Gemeinde auf zweierlei Weise:

Er regiert seine Gemeinde. In Offenbarung 1,12-15 sehen wir Christus zwischen sieben Leuchtern, die seine Gemeinde repräsentieren. Er hat Füße aus glänzendem Erz und strahlende, durchdringende Augen, die die Sünde ausfindig machen, die von seiner Gemeinde entfernt werden muss. Wenn jemand Gemeindezucht übt, handelt er an Christi Statt (Mt 18,20). Außerdem lehrt das Neue Testament, dass Christus seine Gemeinde durch eine Gruppe gottesfürchtiger Männer leitet: Die Ältesten.

Er lehrt seine Gemeinde. Der Herr offenbart seinen Willen durch sein Wort und durch menschliche Werkzeuge, aber er selbst ist ihr Lehrer. Er belehrt uns durch sein Wort und seinen Geist (Joh 15,26).

Er ist der, der heiligt

Hebräer 13,21 zufolge wirkt Christus in uns. Wie ermutigend ist das zu wissen! Er ist derjenige, der uns von Sünde absondert, uns reinigt und uns führt, um ihn ewig zu verherrlichen.

In Epheser 5,25-26 lesen wir, dass „Christus die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat, um sie zu heiligen, sie zu reinigen durch das Wasserbad im Wort.“ Christus möchte, dass die Gemeinde rein ist, „damit er die Gemeinde sich selbst verherrlicht darstelle, die nicht Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern dass sie heilig und tadellos sei“ (V. 27).

Es ist tröstlich zu wissen, dass Christus uns hier nicht mit der Verantwortung allein gelassen hat, seine Gemeinde zu bauen. Wir tun nichts, was Christus nicht tun könnte. Warum sollen wir dann so hart arbeiten? Weil es nichts Schöneres, Herausforderndes, Herrlicheres und Erfüllenderes gibt, als ein Teil dessen zu sein, was Jesus Christus zu seiner ewigen Herrlichkeit baut.

Gekürzt aus John MacArthur: Die lebendige Gemeinde (S. 79-86), Betanien Verlag, Augustdorf

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